Der Widerruf ist ein Recht des Verbrauchers gegenüber einem Unternehmer. Nach Ausübung des Widerrufs sind die Parteien an den geschlossenen Verbrauchervertrag nicht mehr gebunden.
Verbraucher ist jede Person, die ein Rechtsgeschäft überwiegend zu privaten Zwecken abschließt. Ein Unternehmer wird im Gegensatz dazu beim Abschluss von Rechtsgeschäften in Ausübung seiner gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit tätig.
Die Besonderheit des Widerrufs ist, dass kein Grund für die Lösung vom Vertrag vorliegen muss. Es ist also kein Mangel oder ähnliches erforderlich. Der Widerruf kann ohne die Angabe von Gründen ausgeübt werden.
Der Unternehmer ist verpflichtet den Verbraucher bei Abschluss des Vertrages über das Widerrufsrecht zu belehren, damit der Verbraucher weiß, dass er es sich auch nochmal anders überlegen kann.
Das Widerrufsrecht dient dem Schutz des Verbrauchers. Wird ein Vertrag außerhalb von Geschäftsräumen oder über das Telefon abgeschlossen, kann es passieren, dass der Verbraucher überrumpelt wird und einen Vertrag mit einem Unternehmer abschließt, ohne sich über Inhalt und Pflichten im Klaren zu sein. Deshalb schreibt das Gesetz für diese Fälle ein Widerrufsrecht des Verbrauchers vor.
Der Verbraucher kann innerhalb einer bestimmten Widerrufsfrist ohne Grund den Widerruf ausüben. Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage. Sie beginnt jedoch frühestens zu Laufen, wenn der Verbraucher über sein Recht zum Widerruf ordnungsgemäß belehrt wurde.
Wird der Widerruf erklärt, muss das Wort Widerruf nicht genannt werden. Es reicht aus, dass der Wille des Verbrauchers zum Widerruf des Vertrages eindeutig aus der Erklärung hervorgeht. Es ist nicht notwendig, schriftlich zu widerrufen. Es bietet sich an, das vom Unternehmer zur Verfügung gestellte Widerrufsformular zu verwenden. Das bloße Zurücksenden von Waren reicht allerdings nicht aus, um wirksam zu widerrufen.
